Ergebnisse der AG 3
O.M. Reuter

Die AG 3 erwies sich inhaltlich als breit aufgestellt. Fachlich konnten sich Vertreterinnen diverser Formen ästhetischer Praxis vom Zeichnen bis zum Arbeiten mit digitalen Medien vom Kleinkind bis zu Kindern am Ende der Primarstufe einbringen. In der Gruppe kristallisierten sich an Hand der Impulsreferate und der sich diesen anschließenden Diskussion Forschungsperspektiven heraus:

Noch immer sind zahlreiche Aspekte ästhetischer Praxis ungeklärt oder wage. Vor allen Dingen die empirische Erforschung spezifischer Abläufe während ästhetischer Praxis sind zu fokussieren. Dazu bedarf es einer Verbesserung des Methodenrepertoires zur Analyse filmischer Aufzeichnungen. Zur Generierung von detaillierten Forschungsfragen sollen unterrichtliche Erfahrungen von Forschenden ausgenutzt werden. Die Nähe des Forschenden zu seinem Feld wird notwendig, um eine Aufmerksamkeit für das ansonsten „Unsichtbare“ zu erhalten.

Elemente von der AG 3 formulierter Forschungsperspektiven im Bezug auf die Formen ästhetischer Praxis sind:

- Funktion von Lauten, Tönen und Kommunikation während ästhetischer Praxis
- Wirkungsweise von Übermalungen, Wiederholungen, Dialogen..
- Rolle des Körpers in ästhetischer Praxis
- Spezifische Momente des Unerwartbaren/ des Unerwarteten in deren Funktionen für das Komische/ für ästhetisches Wahrnehmen
- Konsequenzen medialer Erlebnisse für Bilder

Perspektivisch muss der Blick, der bereits auf dem Bereich der Primarstufe geworfen ist, auf den Elementarbereich ausgeweitet werden. So kann es gelingen, Frühformen ästhetischer Praxis zu identifizieren und daraus resultierende Konsequenzen für den Elementarbereich zu formulieren. Auf diese Weise können Einblicke in die folgenden Formen ästhetischer Praxis erweitert werden.

Im Bereich der kunstdidaktischen Konsequenzen kam es zur einhelligen Forderung, empirisch gewonnene Forschungsergebnisse für außerschulische und vorschulische Arbeit sowie für schulischen Unterricht fruchtbar zu machen. Mit dem Vorliegen komplexeren Wissens um ästhetische Praxis von Kindern kommt es zu einer Erhöhung der Anforderungen an Erziehende und Lehrkräfte. Auf diese gestiegene Qualifikationsanforderung haben ausbildende Institutionen (Universitäten, Fachakademien) zu reagieren.

Obligatorische Forderungen, um dem immer reichhaltiger und vielschichtiger werdenden Wissen um Funktionen und Modi ästhetischer Praxis gerecht zu werden, reichen von der Forderung adäquater Ausstattung über den Anspruch eines angemessenen zeitlichen Kontingents bis hin zur Artikulierung eines entsprechenden Raumbedarfs.



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